Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund 1.650 Chemieunternehmen in Deutschland. Als Stimme der Branche kommuniziert der Verband mit Politik und Behörden sowie anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien.

Mit unseren Produkten wollen wir einen Beitrag dazu leisen, Übertragungen von Infektionskrankheiten zu verhindern.
Mit unserem umfassenden Know-How im Bereich Desinfektion wollen wir Problemlösungen für unsere Kunden finden.
Unsere Produkte werden hinsichtlich Wirkung sowie Verträglichkeit immer auf dem jeweiligen Stand der Wissenschaft gehalten.
Die Technologien und Techniken zur Herstellung unserer Produkte werden stetig weiterentwickelt.
In Zusammenarbeit mit unseren Partnern erschließen wir fortlaufend neue Absatzmärkte, Marktsegmente und Anwendungsbereiche.
Unsere Zielsetzung ist es, unseren Kunden in der ganzen Welt Produkte von höchstem Nutzen zu liefern. Dies erreichen wir, indem wir
Die Kernsätze unserer betrieblichen Umweltpolitik sind in den folgenden Leitlinien festgelegt:
Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund 1.650 Chemieunternehmen in Deutschland. Als Stimme der Branche kommuniziert der Verband mit Politik und Behörden sowie anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien.
Die Desinfektionsmittel-Liste des VAH (Verbund für Angewandte Hygiene) ist die bewährte Referenz für wirksamkeitsgeprüfte Produkte zur prophylaktischen Desinfektion. Diese Qualitätssicherung ist nicht nur für den medizinischen Sektor relevant, sondern auch für öffentliche Einrichtungen und im Krankheitsfall bzw. bei Pflegebedürftigkeit auch für Privathaushalte.
Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel vertritt die Interessen seiner Mitglieder. Dazu arbeitet der IKW die gemeinsamen Positionen der Mitglieder heraus und vertritt diese gegenüber allen relevanten Stakeholdern, beispielsweise bei der Entwicklung europäischer Gesetze und deren Umsetzung in nationales Recht.
Der Wirtschaftsverband für die Hersteller der professionellen Wasch-, Reinigungs-, Pflege- und Desinfektions- sowie Oberflächenbehandlungsmittel
Fachgesellschaft für Krankenhaushygiene, deren Anliegen die Verhütung und Bekämpfung krankenhaus- und praxisassoziierter Erkrankungen mit den Schwerpunkten Infektionsprophylaxe, Gesundheitsförderung und Umweltschutz.
Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) vertritt mit seiner mehr als 60jährigen Erfahrung auf dem Gebiet der Arzneimittelforschung, -entwicklung, -zulassung, -herstellung und -vermarktung das breite Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und internationaler Ebene.
Lysoform – seit dem Jahre 1900 weltweit bekannt als eine der großen Marken für Desinfektionsmittel.
Lysoform – ein Warenzeichen für Desinfektionsmittel und ein Kunstwort, das seit Jahrzehnten im Wörterbuch als Synonym für Desinfektion vermerkt ist.
Lysoform – das bedeutet generell Hygiene, Sauberkeit und Gesundheit.
Lysoform – hinter diesem Namen steht eine Firmengruppe, ein Haus engagierter Menschen und voller Ideen zu dem vielfältigen Thema Hygiene.
Damit Sie die Menschen und ihre Ideen, die Lysoform prägten und prägen, besser kennenlernen, stellt sich hier „Ein Haus im Überblick“ vor – mit dem Rückblick auf eine lange Tradition und mit dem Ausblick in eine erfolgreiche Zukunft.
Lysoform hat sich als chemisch-pharmazeutisches Unternehmen von Anfang an auf den Bereich der Desinfektion und Antiseptik sowie auf die darin angrenzenden Gebiete der „Heilkosmetik“ und Reinigungshygiene spezialisiert.
Der Hersteller und Vertreiber solcher Arzneimittel trägt eine ganz besondere Verantwortung für seine Produkte, weil der Anwender sicher sein muss, dass das Desinfektionspräparat unter Praxisbedingungen so wirkt, wie er es aufgrund der Herstellerinformation erwarten kann. Während bei einem gewöhnlichen Reinigungsmittel der Erfolg leicht zu überprüfen ist, ist die Wirksamkeitskontrolle der Desinfektion immer noch mit einem sehr großen Laboraufwand verbunden. Außerdem ist dazu viel Erfahrung nötig.
Das einem Hersteller wie Lysoform seit Jahrzehnten entgegengebrachte Vertrauen verpflichtet ihn auch zu umfassender wissenschaftlich / technischer Beratung und Schulung der Benutzer:
Wo und wann zu desinfizieren ist bzw. wo und wann nicht; wie am besten dosiert wird: wie das jeweilige Produkt richtig angewendet wird, damit eventuelle Nachteile für Mensch, Tier, Gegenstände und sonstige Umwelt vermindert werden können. – Desinfektion und Antisepsie bedeuten nämlich, Mikroorganismen und damit Leben abzutöten oder zu hemmen bzw. Viren zu inaktivieren.
Mit ihrem anwendungstechnischen Beratungsdienst versucht Lysoform Kundenprobleme vor Ort zu lösen, wenn es beispielsweise um die richtige Desinfektionsbehandlung von Flächen geht oder um die Reparatur bzw. Wartung von Geräten, die Desinfektionsmittel dosieren.
Lysoform baut selbst keine Geräte, arbeitet aber beratend mit führenden Herstellern zusammen, um jedem Kunden die beste Lösung empfehlen zu können.
Die Unternehmensphilosophie der Lysoform ist ethischen Maßstäben verpflichtet – schöpfend aus der über 100-jährigen Tradition. Das Unternehmen sah und sieht seine Aufgabe darin, sinnvolle und zweckmäßige Problemlösungen für den Kunden zu entwickeln. Mit irgendwelchen nicht-wissenschaftlich begründeten Modetendenzen wurde zu keiner Zeit ein fragwürdiger Erfolg gesucht.
Umwelt- und Gesundheitsschutz war für Lysoform bereits ein Thema, als sich viele Leute unter diesen Begriffen nur wenig oder gar nichts vorstellen konnten. Der entscheidende Maßstab ist der Nutzen, der mit den angebotenen Präparaten ermöglicht wird:
Dem Preiswettbewerb geht stets die Wertorientierung voran.
So hat sich das Unternehmen seit jeher dafür eingesetzt, dass seine Präparate nicht mit Hilfe von Angsterzeugung verkauft werden. Auch auf den unnötigen Ge- und Verbrauch von Desinfektionsmitteln hat man immer wieder hingewiesen.
Diese Philosophie hat es der Lysoform ermöglicht, sich seit 1900 als unabhängiges Familienunternehmen – jetzt in der 4. Generation – erfolgreich am Markt zu behaupten.
Die nachfolgenden Beispiele aus den Gebieten der Desinfektion, Antiseptik, „Heilkosmetik“ und Reinigungshygiene verdeutlichen die Kreativität und Dynamik des Hauses Lysoform:
Lysoform: Erstes aldehydisches Antiseptikum
Pfefferminz-Lysoform: Erstes Rachendesinfiziens
H5-Bio-Creme: Erste Hautcreme mit pH 5,5
H5-Hände-Desinfiziens: Erstes alkoholisches Waschdesinfiziens
Lysoformin: Erstes sauer eingestelltes Desinfektionsmittel auf Aldehydbasis
Aldowax: Erstes desinfizierendes Wachspräparat – gleichzeitig reinigend und pflegend
Wasa-Schaum: Erster treibgasfreier Reinigungs- und Pflegeschaum zur Anwendung in der Altenpflege
Lysoform-Sauna-Gel: Erstes Körpergel zur Unterstützung der Saunawirkung
Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Zeit der großen Entdeckungen auf dem Gebiet der medizinischen Mikrobiologie. Namen wie Robert Koch und Louis Pasteur sind noch heute jedem ein Begriff. ln dieser Zeit wurde auch die Wirkung bestimmter chemischer Substanzen sowie die physikalische Einwirkung (z. B. Hitze) zur Abtötung der Mikroorganismen wissenschaftlich untersucht. Die ersten Desinfektionsmittel entstanden:
Sublimat (Quecksilberchlorid), Chlorkalk, Alkohol und phenolhaltige Teeröle.
Bereits 1892 waren die mikrobiziden Eigenschaften des Formaldehyds bekannt. Diese Erkenntnisse nutzte der Apotheker Dr.Hans Rosemann, um zusammen mit dem Chemiker Dr. Alfred Stephan ein Desinfektionsmittel zu entwickeln, das die bisherigen in Bezug auf Wirksamkeit, Giftigkeit und auch im Geruch verbesserte – die Mischung einer flüssigen Seife mit Formaldehyd. Auch die Reinigungswirkung war hervorragend.
Im Jahre 1900 patentierte das Deutsche Patentamt dieses neue Desinfektionsmittel. Um dieses Patent auswerten zu können, gründete Dr. Rosemann noch im selben Jahr eine Firma, die er nach dem patentierten Präparat Lysoform nannte. 1913 änderte er den Firmennamen in Lysoform Dr. Hans Rosemann.
Das neue Präparat fand in kürzester Zeit eine enorme Verbreitung. Sowohl im Krankenhaus, in der ärztlichen Praxis als auch in der häuslichen Krankenpflege, d. h. in der Fachwelt und bei Laien wurde Lysoform ein Begriff für Desinfektionsmittel – und das nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, in Nord- und Südamerika, in Teilen von Asien, Afrika und Australien.
Der 1. Weltkrieg und die Niederlage des deutschen Kaiserreiches gingen nicht spurlos an der Entwicklung der Lysoform vorüber. Nachdem 1914 Dr. Hans Rosemann im Krieg gefallen war, erbte seine Tochter das Unternehmen.
Ihr Ehemann, Dr. Walter Heilgendorff, übernahm 1917 die Geschäftsführung. Bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 stabilisierte sich das Geschäft, aber im wesentlichen auf Deutschland beschränkt.
Der Betrieb war während des Krieges und nach dessen Ende – aufgrund der speziellen Situation West-Berlins (z. B. Blockade 1948) – stark eingeschränkt und zeitweise sogar völlig eingestellt. Die Lysoform hatte ihre Marktbereiche in Mitteldeutschland und im deutschen Osten verloren.
Im November 1945 war Dr. Heilgendorff verstorben und hatte das Unternehmen seinen beiden Töchtern hinterlassen. Deren Ehemänner, Heinz Kuckei und Dr. Johannes Rödger, übernahmen rund fünf Jahre später gemeinsam die Geschäftsführung der Lysoform.
ln den Nachkriegsjahren änderten sich die Gewohnheiten der Bevölkerung ganz maßgeblich:
Stand vor dem 2. Weltkrieg die häusliche Krankenpflege noch im Vordergrund, so wurden die Kranken nach dem Krieg auch bei leichteren Erkrankungen in das Krankenhaus eingewiesen.
Außerdem änderte sich durch die Verbreitung der Antibiotika-Therapie das Bewusstsein vieler Menschen, auch von Fachleuten:
Sie fühlten sich nicht mehr durch Infektionen bedroht, und das Hygienebewusstsein ließ nach. Die Lysoform musste sich deshalb neu orientieren. ln nur wenigen Jahren wurde eine erfolgreiche Organisation für den Direktvertrieb an Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen aufgebaut.
Da die bisherigen Räume keine Produktionserweiterungen zuließen, wurde das Grundstück an der Kaiser-Wilhelm-Straße 133 in Berlin-Lankwitz erworben. Der darauf errichtete Neubau konnte 1966 bezogen werden. Bereits 1975 – zum 75-jährigen Jubiläum – wurde das Gebäude um mehr als das Doppelte erweitert. An diesem Domizil unterhält die Lysoform neben Produktion, Betriebslabor und Verwaltung auch eigene Forschungs- und Entwicklungslaboratorien.
Mit ihren von Dr. Rödger initiierten Arbeiten hat Lysoform der Desinfektionsmittelforschung neue Impulse gegeben und sich eine wissenschaftlich anerkannte, führende Stellung erworben, z.B. bei der Abdruckmethode zur Wirksamkeitsprüfung. Lysoform entwickelte Produkte, die in ihrer Wirkung, aber auch in ihren sonstigen Eigenschaften zu den herausragenden Erzeugnissen auf dem deutschen und internationalen Markt gehören.
Lysoform® – das erste Präparat des Hauses Lysoform – ist heute noch ein zeitgemäßes Präparat. Dank wissenschaft licher und technischer Dynamik ist das Lysoform-Präparateprogramm stets auf dem neuesten Stand – immer unter Berücksichtigung langjähriger Erfahrung.
Nachdem Dr. Johannes Rödger 1984 verstorben und Heinz Kuckei 1988 aus dem Unternehmen ausgeschieden ist, leitet Dr. Hans-Joachim Rödger, Arzt für Mikrobiologie und lnfektionsepidemiologie, der Urenkel des Gründers, das Haus Lysoform.
Die Wiedervereinigung Deutschlands brachte die einst verlorenen Märkte wieder zurück – und die mit viel Enthusiasmus aller Mitarbeiter in Kürze erfolgreich für die Lysoform reaktiviert werden konnten. Diese Entwicklung erforderte Umorganisationen im Betriebsablauf, aber auch zusätzlich erhebliche Investitionen in Personal, Maschinen und in ein Hochregallager.
Die Zertifizierungen nach DIN EN ISO 9001 für das Qualitäts- und nach DIN EN ISO 14001 hinsichtlich Umweltmanagement – unter besonderer Berücksichtigung der Medizinprodukterichtlinien der EU – zeigen, wie das Haus Lysoform erfolgreich die aktuellen Standards erfüllt. Zugleich ist es Ansporn, das Qualitätsniveau und das Umweltbewusstsein stets weiter zu fördern.
Seit Beginn der 90er Jahre ist das Haus Lysoform durch Dr. H.-J. Rödger und
Dr. J. Schwemmer maßgeblich an der lnitiierung und Gestaltung der Normen zur Prüfung der Wirksamkeit chemischer Desinfektionsmittel und Antiseptika auf europäischer Ebene (CEN) beteiligt.
Viele ausländische Märkte sind für die Berliner Lysoform wegen der beiden Weltkriege verlorengegangen. Dennoch ist es dem Unternehmen durch enge Zusammenarbeit mit den voneinander unabhängigen Gesellschaften Lysoform Desinfektion AG in Glarus/Schweiz und der Lysoform Schweizerische Gesellschaft für Antlsepsle AG in Brugg/Schweiz gelungen, wieder in einigen Ländern mit bestimmten Produkten vertreten zu sein. Während die Firma in Brugg ausschließlich im schweizerischen Markt tätig ist, bearbeitet die Firma in Glarus die Märkte in den Niederlanden, in Frankreich, Belgien, Österreich, Griechenland, Spanien, Dänemark, Polen, Russland, Weißrussland, Estland, Lettland, Litauen, Ukraine, Moldawien, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Georgien, Aserbaidschan, Armenien, Volksrepublik China, Philippinen, Türkei sowie in anderen Ländern.
Darüber hinaus befinden sich weitere unabhängige, produzierende Lysoform-Firmen mit eigenen Programmen in Österreich, Italien, Spanien, Argentinien und Brasilien. Mit diesen Firmen wird ein freundschaftlicher Erfahrungsaustausch gepflegt.
Viele Mitarbeiter des Hauses Lysoform sind mit ihren speziellen Qualifikationen „Wissenschaftler, Kaufmann und Künstler“ zugleich. D. h. Freiheit und Kreativität des Künstlers paart sich hier mit der Verantwortung und dem Wissensdurst des Wissenschaftlers, wobei die Aspekte der Wirtschaftlichkeit und der kaufmännischen Seriosität in der Kundenberatung durch die Mitarbeiter den Rahmen bilden.
Sie finden deshalb in allen Abteilungen ein hochmotiviertes und qualifiziertes Team. Über 80 Mitarbeiter setzen sich für das Haus Lysoform und somit für Sie, verehrte Geschäftsfreunde, ein.
Jeder Mitarbeiter Ist ein Fachmann auf seinem Gebiet und ein Partner Im Unternehmen – so dass auch ernsthafte Arbeit Freude bereitet und zu ausgewogenen Ergebnissen führt.
Für die nächsten Jahre hat sich die Lysoform folgende Ziele gesetzt:
Eigentlich wollte Dr. Rödger eine wissenschaftliche Laufbahn als Hochschullehrer einschlagen. Aber es gelang seinem Vater, ihn zu überzeugen, dass auch die Firma einen guten Rahmen bietet, wissenschaftlich zu arbeiten. Die Entscheidung für Lysoform entwickelte sich für Dr. Rödger zu seinem persönlichen Glücksfall, denn die Lysoform bot ihm im Laufe der Jahre eine außerordentliche Plattform, sich mit seinen vielfältigen fachlichen, kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen und Fähigkeiten erfolgreich selbst zu verwirklichen, so dass die „Firma“ neben seiner Familie zu dem wesentlichen Teil seines Lebens wurde.
Seine Erfahrungen als Facharzt für Hygiene und Mikrobiologie nutzte Dr. Rödger, um den Laborbereich neu zu organisieren und insbesondere das Mikrobiologische Labor personell und materiell zu erweitern und zu modernisieren.
Dadurch wurde das Haus Lysoform in die Lage versetzt, neben den diversen mikrobiologischen Routineuntersuchungen auch Grundlagenforschung zu betreiben. 1987 wurde durch das europäische Komitee für Normierung (CEN) ein Normungsvorhaben für die Entwicklung von europäischen Methoden zur Überprüfung der Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln und Verfahren ins Leben gerufen. Dr. Rödger engagierte sich seit 1991 zunächst national und seit 1999 auch international und wurde als deutscher Vertreter in die internationalen Gremien des CEN, OECD und ISO berufen. Der hohe Standard der Laborlandschaft der Lysoform ermöglichte es Dr. Rödger, an zahlreichen internationalen Ringversuchen zu den unterschiedlichsten Fragestellungen im Bereich der Mikrobiologie teilzunehmen. Dr. Rödgers außerordentliche Fachkompetenz, verbunden mit seinem ungewöhnlichen Talent, sich als „Neigungsjurist“ auch für vermeintlich geringste Details begeistern zu können sowie seine Energie, sein Fleiß und seine Genauigkeit brachten ihm internationale Anerkennung. Nicht nur seine fachliche Kompetenz als Experte für die Enthemmung/Neutralisation von bioziden Substanzen, sondern auch sein verbindliches Wesen und sein diplomatisches Geschick ermöglichten es, fachpolitische und persönliche Eitelkeiten zu überwinden, um eine der Sache gerecht werdende Lösung zu finden. Durch diese Eigenschaften entwickelten sich viele „Fachfreundschaften“, die dann auch in einige echte persönliche Freundschaften mündeten.
Dr. Rödgers partriarchalisch-fürsorgliche Unternehmensführung war sowohl durch eine preussisch-protestantische Geisteshaltung als auch von einer sächsisch-liberalen Großzügigkeit geprägt.
Darüber hinaus war Dr. Rödgers Handeln immer auch aus seinem Selbstverständnis als Arzt zu verstehen, das sich mit den Begriffen: Helfen – Überzeugen – Motivieren gut umschreiben lässt. Was eigene Ansprüche betraf, war Dr. Rödger sehr genügsam, wenn es jedoch um Belange Dritter ging, war er oft überraschend großzügig und verständnisvoll.
So unterstützte und förderte Dr. Rödger sowohl privat als auch über die Lysoform z. B. den Wiederaufbau des Berliner Schlosses, den Fußballverein FC-Union und auch mit viel persönlichem Engagement den akademischen Nachwuchs innerhalb der Lysoform sowie über die studentischen Turnerschaften Fridericiana im CC und Berlin im CC.
Die praktische Personalpolitik basiert auf Vertrauen und ist seit über 30 Jahren durch verschiedene Grundsätze geprägt: die Kompetenz und Zuverlässigkeit von weiblichen Angestellten erschließen, die Erfahrung älterer Mitarbeiter nutzen, die Ansichten und Einsichten von Mitarbeitern aus anderen Kultur- und Sprachräumen in das Tagesgeschäft einbeziehen und immer ein offenes Ohr für (private) Anliegen der Mitarbeiter haben.
Nachdem er ab 1981 nur für den technisch-wissenschaftlichen Bereich zuständig war, übernahm Dr. Rödger dann 1988 die Gesamtgeschäftsführung der Lysoform, und ich erhielt die Möglichkeit, ihn dabei zu begleiten. Dr. Rödger modernisierte die technische Ausstattung der Produktion und erweiterte die Lagerkapazität wesentlich.
Die Formaldehydkrise erforderte Desinfektionsmittel mit neuen Wirkkonzepten, die sowohl ökologischen als auch ökonomischen Anforderungen genügen mussten.
Diese Herausforderung meisterte Dr. Rödger außerordentlich erfolgreich und die Ergebnisse bilden noch heute die Basis für ein erfolgreiches Präparatesortiment der Lysoform.
Die politische Wende bot eine neue Chance, die Dr. Rödger sofort erkannt hat und erfolgreich nutzte. Bereits am 15. November 1989 besuchten unsere Außendienstmitarbeiter Gesundheitseinrichtungen zwischen Elbe und Oder.
Dr. Rödgers Entscheidung war es, unsere Präparate zum Kurs von 1:1 (1 Mark : 1 DM) zu verkaufen. Diese Entscheidung wurde seinerzeit von unseren neuen Kunden sehr dankbar aufgenommen, und die Firma profitiert zum Teil noch heute davon.
Die Wendezeit war für uns von vielen Emotionen begleitet und aktivierte die ihm innewohnenden Instinkte zu helfen und zu informieren. Diese altruistischen Charakterzüge mündeten in verschiedene Unternehmungen in den „neuen Ländern“. Die wichtigsten und auch erfolgreichsten Engagements waren der Aufbau und die aktive Begleitung von zwei medizinischen Laboratorien: MDI und IMMD.
Auch politisch bezog die Lysoform Stellung. So unterstützen wir u. a. aktiv die Zwangsarbeiterinitiative.
Ein weiteres Feld seines Interesses entwickelte sich nach der Wende für die neuen Märkte in den Ländern Polen, den Nachfolgestaaten der UdSSR, Indien und China.
Sein Interesse an anderen Kulturen nutzte er mit viel Energie, um Geschäftsverbindungen in ebendiesen Ländern aufzubauen, wobei er oft mehr als 150 Reisetage im Jahr hatte. Dabei war es stets sein Ziel, nicht nur kurzfristigen Umsatz zu generieren, sondern auf Dauer Kunden zu gewinnen, die häufig auch zu Freunden wurden. Seine Hilfsbereitschaft ging so weit, dass er mehr als einem Geschäftspartner die Möglichkeit verschaffte, legal in Deutschland eine neue Heimat zu finden.
Die letzte große Herausforderung kam mit der Corona-Pandemie 2020 auf die Lysoform zu. Dr. Rödger fällte die richtigen Entscheidungen. Ihn erfüllte es mit tiefer Zufriedenheit, dass die Lysoform einen echten sichtbaren Beitrag für die Gesundheit der Menschen leistet und Präventionsmaßnahmen ihre fachliche Anerkennung finden!
Alle Mitarbeiter der Lysoform sind bestrebt, für die Fima auch ohne Dr. Rödger weiterhin Türen zu öffnen und Wege zu beschreiten, die Dr. Rödgers menschliches und geschäftliches Vermächtnis in die Zukunft wirken lassen.
Diese Rückschau auf unser Lysoform-Leben kann nicht ohne ein persönliches Wort enden:
Lieber Hajo,
der erste Anstellungsvertrag, den du für die Lysoform mit unterschrieben hast, war mein Vertrag als „Assistent der technisch-wissenschaftlichen Geschäftsleitung“, da dein Vater (Dr. Johannes Rödger) meinte, dass wir beide dann ja wohl einmal länger zusammenarbeiten würden (welche Weitsicht!)
Wir wurden mit der Zeit Weggefährten, Vertraute, Freunde, Bundesbrüder! Wir waren gefühlt die einzigen, die sich ab und zu gegenseitig – die für uns zugegeben nicht unwichtige – Anerkennung gegeben haben.
Ich werde insbesondere die intellektuell anspruchsvollen Grundsatzdiskussionen, ab und zu auch über Detailfragen, deren Bedeutung Dritten häufig verschlossen blieb, vermissen.
Warum bist du so früh gegangen? Du wirst mir und uns allen fehlen!
Dein Jürgen
(Dr. Schwemmer/Lysoform)
Berlin, im März 2021